Im tiefen Silberwald, neben der
gemütlichen Sennhütte, vor dem mächtigen Alpenpanorama, zwischen
Kuhfladen und Bergwanderern, über Abgründen, Quarklawinen und
Käselöchern, zwischen der flotten Maid und dem forschen Jäger,
den wilden Wilderern und der viel zu lauten Bergruhe - ja, da seufzen die
Hirschlein inbrünstig und da ist die Welt noch in Ordnung.
In diesem Berg- und Taldrama wird geschäkert, geliebt, geschossen und
gestorben, gejodelt, gewildert und gespottet. In diesem herzergreifenden
Stück Alpenkitsch von Ulrich Frey ist die Luft noch rein, die Sünde
bleibt überschaubar, das Panorama ist mächtig und die Käserin
prächtig. In der Hütte wird noch gesungen, eine Kuh noch besprungen,
im Wald wird scharf geschossen, der Förster forstet unverdrossen, der
Käse wird zu Tal gerollt und die Liebe kommt meist ungewollt. Nur mit List
kann der Wildhüter verhindern, dass die bösen Frevler dem Hirschbock
ans Leder gehen. Und nur mit Lust kann die Sennerin den wildgewordenen
Jäger zähmen.
Solche Geschichten kann nur das Leben schreiben - das Leben und die Liebe!
Vom Heimatfilm bis zum Förster-Roman und Edelweiss-Heftchen - in diesem
Berg- oder Taldrama wird unverkrampft parodiert und turbulent gewitzelt. Da
wird jedes noch so urschweizerische Klischee völlig unbeschwert
belächelt und vergnüglich durch den duftenden Kuhfladen gezogen.
Für die Spieler und Spielerinnen bietet das Stück eine herrliche
Herausforderung, lustvoll und unverkrampft zu seufzen oder zu lästern,
gewaltig zu toben und genüsslich zu sterben.
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